Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend und die RAA Berlin haben gemeinsam eine Broschüre zur aktuellen Situation der muslimischen Jugendverbandsarbeit in Deutschland herausgegeben, die wir Ihnen mit diesem Schreiben vorstellen möchten. Die Publikation bildet den aktuellen Sachstand im Jahr 2022 sowohl aus den Perspektiven von Wissenschaft und Forschung als auch der Praxis der Jugendarbeit ab.
Bedarfe und Hürden
Dabei stehen die Bedarfe und Hürden für muslimische Jugendarbeit im Mittelpunkt. Letztere reichen von mangelhafter struktureller Teilhabe muslimischer Jugendverbände im Wirkungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe trotz langjährigen ehrenamtlichen Engagements zahlreicher Akteur*innen bis hin zu den verschiedensten Ausformungen von Diskriminierung, unter denen vor allem auch junge Muslim*innen immer noch zu leiden haben.
Ein erneutes Ausrufezeichen
Die Bedarfe sind von den betreffenden Akteur*innen sowie aus der Wissenschaft in der Vergangenheit bereits vielfach und konkret benannt worden, wie Prof. Wolfgang Schröer und Prof.‘in Karin Böllert in ihrer Einleitung zur Publikation erläutern. Es ist also keine neue Herausforderung, welche die Autor*innen beschreiben, sondern vielmehr ein erneutes Ausrufezeichen, dass es nun endlich an der Zeit ist für eine Öffnung der Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe.
Dies unterstreichen zudem die eigentlichen Protagonist*innen des Themenkomplexes: In einem Interview berichten Vertreterinnen des kürzlich gegründeten Bündnisses für muslimische Jugendarbeit von ihrem Engagement, aber vor allem auch von der Relevanz von Jugendarbeit für junge muslimische Menschen und der Notwendigkeit für mehr Anerkennung muslimischer Jugendverbandsarbeit.
Die aej und die RAA Berlin möchten mit dieser Broschüre wichtiges Grundlagenwissen zur Einschätzung der Situation muslimischer Jugendverbände vermitteln und damit für mehr Teilhabegerechtigkeit muslimischer Jugendlicher und ihrer Selbstorganisationen eintreten.