Projekte werden besser, wenn man sie ab und zu diskutiert, auf den Kopf stellt, durchschüttelt und dann mit frischen Ideen weitermacht
Eindrücke von der Tagung Mulitiplikator*innen muslimischer Jugendarbeit im Gespräch
Gute Stimmung und viele neue Ideen: Mitte November versammelten sich die Aktiven unseres Programms „Extrem Demokratisch – Jugendarbeit stärken“ zu einem Gedankenaustausch in der Bibliothek am Luisenbad im Wedding. „Vor zwei Jahren haben wir das Projekt gestartet und wir haben noch weitere zwei Jahre Laufzeit“, so Kofi Ohene-Dokyi in seiner Begrüßung:
„Normalerweise feiert man bei so einer Gelegenheit ein Bergfest, aber das wollen wir nicht, denn nach dem Bergfest geht es bergab. Bei uns aber, soll es jetzt richtig losgehen. Wir haben jetzt die Projekte soweit aufgebaut, dass die nächste Phase beginnen kann. Wir feiern hier also eher ein Richtfest!“
Als besonderer Gast war Onna Buchholt von der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend. Sie steht im engen Kontakt zu vielen muslimischen Jugendorganisationen und betonte, wie wichtig der Aufbau von Strukturen und die Professionalisierung der Jugendarbeit sei. Nur so kann es gelingen, muslimische Organisationen in die Selbstorganisation der Jugendarbeit zu bringen und ihnen so Zugang zu Förderung zu verschaffen. Sie legte die Ergebnisse einer Umfrage vor, die zeigte, dass durchaus eine gewisse Anzahl von muslimischen Organisationen in lokalen und landesweiten Jungendringen vertreten sind. Die Zahlen belegen aber auch, dass hier noch Handlungsbedarf besteht und auch, dass es regional große Unterschiede gibt.
Im Hauptteil der Tagung stellten die Teilnehmenden des Projektes „Extrem Demokratisch – Jugendarbeit stärken“ ihre Projekte vor. Die Idee, Ziele und auch die Probleme und Hürden, der insgesamt zehn Projekte wurden dann mit den Teilnehmenden anderer Projekte und den ebenfalls eingeladenen Vertreter*innen von Ministerien, Stiftungen und Organisationen wie der Landeszentrale für Politische Bildung und dem Mediendienst Integration diskutiert. Die Palette der Projekte reicht von einem Videoprojekt mit Jugendlichen über Umweltarbeit bis hin zu Schulungen für Freiwillige, die in Moscheegemeinden mit Jugendlichen arbeiten. Manche sind schon mitten in der Projektarbeit, andere stehen noch am Anfang.
Gemeinsam haben die Projekte,
- dass sie alle durch das Programm „Extrem Demokratisch – Jugendarbeit stärken“ ins Leben gerufen wurden,
- dass es darum geht, Jugendarbeit von muslimischen Akteuren professioneller und besser zu gestalten und
- Jugendlichen eine Alternative zu einseitigen und radikalen Islaminterpretationen zu bieten.