Das Theaterprojekt von Déjàvu verläuft in 4 Phasen. Die erste Phase ist der Aufbau schauspielerischer Kompetenz und die Wahrnehmung eigener Migrationsbewegungen in der Biografie der Familie. Diese Phase hat eine Gruppe junger und junggebliebener Interessierter seit Januar erlebt und nun fast beendet. Sie hat ihren ersten Höhepunkt mit einer kleinen Inszenierung, die die jungen Schauspieler*innen innerhalb der letzten Monate aus ihren eigenen Biografien entwickelt haben. Dazu besuchten die Jugendlichen am Sonntag, den 11.3. das Katharinenstift.
Frau Geppert von der Tagespflege erwaretete die Jugendgruppe bereits. Gemeinsam bereiteten sie den Raum für die Theateraufführung vor. Über 50 Gäste wurden erwartet. Nach einer kurzen Durchlaufprobe, erschienen die ersten Bewohner*innen des Katharinenstifts, die Familienangehörigen des Ensembles und Vertreter der ProSeniore Residenz. Knapp eine halbe Stunde spielten die Jugendlichen ihre Inszenierung vor aufmerksamen Publikum. Im Anschluss servierten sie herzhafte Spezialitäten aus aller Welt und schafften damit erste Gesprächsthemen. Besonders Musik und Gesang zeigten sich als gute Anknpüpfungspunkte zwischen Jung und Alt, um ins Gespräch zu kommen und die Gruppe sang spontan Volks- und Kinderlieder wie „Die Mühle am rauschenden Bach“, „Alle Vöglein sind schon da“ und „Kein schöner Land“. Die Jugendlichen und Senioren waren dabei erstaunlich textsicher und genossen das gemeinsame Singen. Gegen 16:30h verabschiedete sich das Ensemble von ihren Zuschauern. Sie bauten noch gemeinsam ab und begleiteten die Bewohner und Bewohnerinnen auf ihre Zimmer.
Die Inszenierung war nicht nur ein abwechslungsreiches Programm für die Senioren, sondern es war gleichzeitig auch der Auftakt für die zweite Phase des Jugendprojekts. Durch die Darstellung der eigenen Biografie möchten die Jugendlichen nun Anknüpfungspunkte schaffen, um mit Senioren und ihren Biografien im Rahmen der nächsten vier Begegnungswochen ins Gespräch zu kommen. Gibt es Déjà-vu-Erlebnisse, die Jung und Alt über die Generationen hinweg teilen? Ist Migration ein Phänomen unserer Zeit, oder gab es das schon immer? Wie haben die Generationen vorher die Herausforderungen gemeistert? In dieser nächsten Phase besuchen die Jugendlichen regelmäßig eines der beiden Seniorenheim, die an dem Projekt teilnehmen: das Katharinenstift Heilbronn und die ProSeniore Residenz Heilbronn. In diesen Begegnungsnachmittagen möchten die Jugendlichen nicht nur neue Geschichten kennenlernen, sondern auch die Menschen, die zu diesen Geschichten gehören. Es soll eine Zeit des Miteinanders und der Begegnung werden, die auch über das Projekt hinaus Bestand haben kann.