Wir, die Jugendgruppe der Seituna Moschee haben mit Unterstützung unserer Gruppenleiterinnen und unterstützt durch die RAA, das Praxisprojekt „Kieztour – Wo lebe ich?“ entwickelt und durchgeführt. Die meisten von uns sind als Flüchtlinge aus Syrien nach Berlin gekommen und leben seit 1-3 Jahren in dieser Stadt. Wir sind zwischen 14 und 18 Jahre alt und durchschnittlich kommen 25 von uns – Jungen wie Mädchen – zu den wöchentlichen Treffen.
Wir haben in unserem Praxisprojekt die Erforschung der neuen Heimat mit einer Erkundung der Berliner Nachkriegsgeschichte und des Wiederaufbaus verbunden, weil wir glauben, dass die Erfahrungen der Berliner Mut und Hoffnung geben, wo doch viele von uns die Zerstörung ihrer alten Zuhause erleben mussten. Deswegen war es für uns besonders spannend zu sehen, wie Berlin nach der Zerstörung im Krieg wiederaufgebaut wurde.
Wir haben vieles zu unserem Umfeld und zur Geschichte erfahren, vor allem zu der Gründung von Charlottenburg, zur Entstehung von Großberlin, zum gesellschaftlichen Leben während und nach dem 2. Weltkrieg und zum heutigen Leben. Das geschah in vielfältiger Art und Weise durch Musemsbesuche (Villa Oppenheim), Führungen (Rathaus Charl.-Wilm., Operationsbunker, Stadtteilführung im Klausenerplatzkiez), Spiele (Schnitzeljagd, Quiz während des Besuches von Villa Oppenheim), eigene Recherche (Teufelsberg, Siemensstadt), Entdeckungstouren, Gespräche mit dem Bezirksbürgermeister Naumann, den Zeitzeugen Herr Uda und seiner Frau, Tourführern von Berliner Unterwelten und Herrn Fischer aus der Landeszentrale für politische Bildung. Besonders die Begegnungen mit den unterschiedlichen Menschen haben einen bleibenden Eindruck auf die Jugendlichen gemacht.
Die Konzipierung und Gestaltung der Kieztour haben unsere beiden Gruppenleiterinnen mit uns gemeinsam gemacht. Wir haben den Kuchenverkauf organisiert, die Auswahl der Aktivitäten mitbestimmt und einen Ausflug ganz alleine geplant und durchgeführt und die Abschlussfeier zum größten Teil selbstständig vorbereitet und durchgeführt.
Vor allem die Gespräche mit den Zeitzeugen haben uns sehr beeindruckt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Vor allem weil sie über Erfahrungen erzählt haben, die wir auch selbst teilweise machen mussten.
Durch das Projekt haben wir gelernt, wie man einen Antrag stellt, um finanzielle Unterstützung zu erhalten und bedanken uns bei der RAA Berlin für das Coaching.