Im Rahmen des Praxisprojekts Déjàvu – Theater mit Geschichte möchten die jungen Laienschauspieler sich näher im biografischem Theater befassen. Das Junge Theater Heilbronn konnte die Projektgruppe dabei tatkräftig unterstützen.
Am 30.06.2017 durften sich die Projektteilnehmer in die Welt des Theaters begeben und waren gespannt, ob und wie sich ihre künstlerische Seite im Rahmen des Workshops zeigen und entwickeln würde. Workshopleiterin war Lea Kaiser. Als weitgereiste Schauspielerin und Theaterpädagogin betreut sie nun seit einem Jahr beim Jugendtheater der Stadt Heilbronn verschiedene Theaterstücke, die von Jugendlichen geprobt und aufgeführt werden.
In lockerer Atmosphäre und theatralischem Spiel stellten sich die Projektteilnehmer mit drei Eigenschaften vor. Eine davon sollte eine Lüge sein, die es herauszufinden galt. Zur weiteren Lockerung durften Eigenschaft auch vor- und gemeinschaftlich nachgespielt werden. Das Kennenlernen wurde pantomimisch in verschiedenen Arten der Begrüßung weiter vertieft. Mimik, Kreativität und Körperhaltung waren dabei vielfältig und sollten aussagekräftig sein.
In der zweiten Phase näherte sich die Gruppe dem Thema ihres Projekts. Empathisch versuchte man sich in die Situation von Flucht und Krieg hinein zu versetzen. Frau Kaiser stellt den Bezug her zum Theaterstück „Krieg, stell Dir vor, er wäre hier!“, das gerade im Jungen Theater Heilbronn gespielt wird und von der Projektgruppe besucht wird. Der Gedanke eines Fluchtortes war zentraler Gesprächsstoff der folgenden Diskussion, aber auch die kleinen Fluchtbewegungen aus alltäglichen Situationen, die uns belasten, wurden besprochen.
Sprache, Körpersprache, Fantasiesprache … Frau Kaiser schaffte es mit vielen Methoden das Thema von immer neuen Seiten zu beleuchten und die Jugendlichen für die darstellende Kunst zu begeistern, Standbilder zu Begriffen wie Hilflosigkeit, Kälte und Zuflucht zu stellen und Koffer mit Geschichten zu füllen.
Die Projektgruppe ist nun noch motivierter, ihr Theaterstück zum Thema Flucht und Migration umzusetzen und hat erste Hilfsmittel dafür von Frau Kaiser in die Hand bekommen.