Wie sieht muslimische Jugendarbeit in der Praxis aus? Mit welchen Herausforderungen haben junge Menschen in der Muslimischen Jugendarbeit zu kämpfen, welche Erfolge verzeichnen sie und welche Ziele verfolgen sie? Und wie ist der Stand der Zusammenarbeit und Vernetzung muslimischer Jugendvereine? Die Antwort auf diese und weitere Fragen rund um das Thema muslimische Jugendarbeit finden Sie in der Broschüre:

Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr sollte es für die der Jugendgruppe Sojumb des Freitagskreis Heilbronn nach Stuttgart gehen. Eine weitere Preisverleihung wartete auf das junge Ensemble! Aus diesem Anlass wurde das bereits mit dem Jugendbildungspreis Baden-Württemberg prämierte Stück zu dieser zweiten Preisverleihung noch einmal aufzuführen –  und diesmal in einem richtigen Theater. Das Theater –Tri-Bühne in Stuttgart war in diesem Jahr der Veranstaltungsort.

„Wir möchten uns für die Wildbienen einsetzen“ – das ist die Motivation mit der die Jugendlichen der Wildlife Jugend ihre Frühlingskampagne starten. Gemeinsam mit starken Partnern möchten sie so viele Wildbienenhäuser wie möglich in ihrem Heimatort bauen und aufstellen. Dazu haben sie einen Aktionsplan, der über mehrere Wochen geht. Mehr unter „Güglingen summt“

Die Frage nach Teambuilding und Führungskompetenz ist eine entscheidende  Fähigkeit als Jugendleiter*in. Ein pferdegestütztes Leadership- und Teambuidlingtraining absolvierten die Nachwuchsleiter*innen, die in den letzten 2 Jahren zu den Projektteams hinzugekommen sind. Sie erprobten ihre eigenen Führungskompetenzen, stellten sich komplexe Aufgaben und versuchten diese im Team mit dem Teammitglied Pferd auf Augehöhe zu lösen. Sie erfuhren, welchen Effekt Wertschätzung, Klarheit, Authentizität und Respekt auf die Gruppe und den Führungsstil haben.

Muslimische Jugendarbeit läuft schnell Gefahr in politische und mediale Diskussionen der Erwachsenenaktivitäten verstrickt zu werden. Damit dies nicht passiert, gab es ein besonderes Coaching zur Entwicklung eines eigenständigen Selbstbildes, um für Partner und Interessierte klare Rahmenbedingungen und Leitlinien transparent darzustellen. Die Wildlife Jugend Güglingen nennt ihr entwickeltes Selbstbild die „Charta der Wildlife Jugend Güglingen“

Im März waren einige Teilnehmerinnen auf der Bildungsreise in die USA. Von den Erkenntnissen, die sie dort erhalten haben, konnten sie im Rahmen eines Get2Gethers den anderen Teilnehmer*innen des Projekts „Extrem Demokratisch – Muslimische Jugendarbeit stärken“ erzählen. Besonders den Hinweis auf eine aktivere Vernetzung mit gesellschaftlichen Akteuren und die stärkeren Einbindung der Onlinemedien in ihre Arbeit empfanden die Anwesenden als sehr sinnvoll. Nach dem USA Bericht waren die Projektgruppen an der Reihe: Jede Gruppe berichtet kurz von ihren Fortschritten und den nächsten Planungsschritten. Die geplante Fachtagung im November in Heilbronn war ebenfalls Thema des Get2Gethers.

Wenn eine Weiterbildung für ein Praxisteam auch für andere Projektteilnehmer*innen interessant ist, wird dieses Qualifizierungsangebot allen Projektteilnehmer*innen zugänglich gemacht. So geschehen mit dem Workshop  „Diskriminierung und Empowerment“ mit der Antisrassismustrainerin Maria Kechaja. Thema war es mit alltäglichen Begriffen wie Diskriminierung, Rassismus, Sexismus, Phobien etc. differenziert umzugehen, die Wirkungsweise von Diskriminierung zu erkennen und Empowermentansätze zu verstehen. Auch ein Awareness Check zur Überprüfung eigener Handlungen und Denkweisen wurde entwickelt. Das Erlernte dieses Workshops trug das ilevel-Team im Rahmen eines gemeinsamen Praxiscoachings allen Projektteilnehmern*innen vor und regte eine spannende Diskussion zu Diskriminierungserfahrungen und Begegnungsstrategien an.

Nach einem halben Jahr in der Praxisphase kamen die TeilnehmerInnen zu einem gemeinesamen Praxiscoaching zusammen, das es ihnen ermöglichte über die bisherigen Erfahrungen zu sprechen, Problemstellungen und Erfolge zu reflektieren und die Zielsetzung zu überprüfen. Diese Phase der Reflexion und Focussierung ermöglichte einen intensiven Erfahrungs- und Wissensaustausch der Jugendlichen und stärkte sowohl das individuelle Selbstbewusstsein als auch das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe

Während der Praxisprojektphase entstand weiterer Qualifizierungsbedarf. Im Rahmenn eines Betzavta Workshops lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Entscheidungsverhalten und dessen Auswirkung auf demokratische Prozesse kennen. Sie verbesserten ihre Konfliktkompetenz und erkannten gruppendynamische Zusammenhänge.

Die einzelnen Projektgruppen arbeiten seit Wochen an ihren eigenen Projektideen. Dabei werden sie individuell an ihren Jugendgruppenstandorten von Mitarbeiterinnen der RAA Berlin gecoached. Das 3. Praxiscoaching sollte vor allem dem Austausch der Teilnehmer aus den verschiedenen Praxisprojekten dienen und denjenigen helfen, die ein Feedback zu Projektideen und -entwicklungen im vertrauten Rahmen suchten.

Die Projektteilnehmer haben ihre formulierten Projektziele, Zielgruppendefinitionen, Zeit- und Ressourcenplanung in Kurzbeschreibungen ansprechend formuliert. Ziel ist es, mit ihren Projektideen erstmals an die Öffentlichkeit zu gehen und Verhandlungen mit einem möglichen Kooperationspartner zu führen. Dazu wurde  auf die begonnene Vernetzung aus Modul 2 zurück gegriffen, und die Leiterin der Stabstelle für Integration und Partizipation der Stadt Heilbronn eingeladen. Im Gespräch ergeben sich hilfreiche Kontaktmöglicheiten, Tipps für die Umsetzung und Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben eigene Praxisprojektideen entwickelt und stellen diese den anderen Projektgruppen vor. Dabei haben sie die Grundlagen des Projektmanagements, erlernt im Modul 1, praktisch angewendet.  Ihnen wird eine Projektsoftware vorgestellt und sie werden darin eingearbeitet. Im Rahmen des Gesamtmeetings und des Erfahrungsaustauschs entstehen erste Namens- und Logoideen z.B.:

In Vorbereitung auf die Praxisphase begleitet ein Coach die Projektteilnehmer in kreativen Techniken, um sie für Optionen außerhalb ihres bisher üblichen Handlungsfeldes zu sensibilisieren. Im Rahmen der Ideenentwicklung für mögliche Praxisprojekte nimmt die gesellschaftspolitische Öffnung einen großen Raum ein, ebenso wie die Einbringung bisher unerkannter persönlicher und infrastruktureller Stärken.

Die Frage nach der Bestandskraft von Institutionen hängt oftmals davon ab, wie vermeintlich unterschiedlichen Zielvorstellungen ihrer Akteure überwunden und gemeinsame Lösungsansätze verfolgt werden können. Mit der Schulung der Akteure in Fragen der Leitungskompetenzen, werden der eigene Führungsstil herausgearbeitet, Techniken der Motivationssteigerung der Mitglieder erörtert und die dauerhafte Koordination eines ehrenamtlichen Teams thematisiert.

Extremismus hat seine Ursachen nicht in der Religion, aber benutzt die Religion. Im 5. Modul lernen die Teilnehmer, dass es neben Kenntnissen über gesellschaftliche, persönliche, familiäre Hintergründe auch wichtig ist die ideologischen Wurzeln zu kennen und zu wissen, wie radikale Extremisten argumentieren? Den Teilnehmern soll die Kompetenz vermittelt werden, als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in der muslimischen Jugendarbeit mit gefährdeten Jugendlichen überzeugend und fundiert diskutieren zu können.

Die strukturellen und inhaltlichen Grundlagen der Jugendarbeit werden vorgestellt und mit den Angeboten der Teilnehmer verglichen. Handlungsansätze und Empfehlungen werden gemeinsam erarbeitet, um Optionen für eine Verbesserung der strukturellen und inhaltlichen Aufstellung aufzuzeigen, die zu einer Öffnung und Integration der muslimischen Jugendarbeit in gesellschaftliche Strukturen führen soll.

Die Teilnehmer erlernen im dritten Modul Methoden des Teambuildings. Sie bilden die Grundlage für eine beständige Jugendarbeit, erhöhen die Attraktivität der Angebote und binden Jugendliche über gruppendynamische Erfahrungen an bestehende Gruppen. Sie übertragen die Erkenntnisse auf die Präventionsarbeit.

Das zweite Modul stellt die differenzierte Arbeit im Bereich Öffentlichkeitsarbeit vor und sensibilisiert für die unterschiedlichen kommunikativen Bedürfnisse der Teilöffentlichkeiten. Anhand von Praxisbeispielen üben die Teilnehmer die Methoden und Ansätze der Kommunikationsstrategien und übertragen sie auf die eigene Jugendarbeit.  Sie treten in Kontakt mit institutionellen Netzwerkpartnern in der Region und diskutieren erste Anknüpfungspunkte im persönlichen Gespräch.

Dieses Modul bildet den Ausgangspunkt für die Ausarbeitung einer auf die eigenen Bedürfnisse und Ziele angepassten Jugendarbeit. Die Teilnehmer äußern ihre Sorgen und Wünsche, beschäftigen sich erstmals unter Anleitung eines Experten mit dem Begriff des Islamismus und werden in die Grundlagen der Projektarbeit im Rahmen eines Workshops praxisorientiert fortgebildet.